Mittwoch, 23. Dezember 2015

MMM 22/2015 Weihnachten im Bademantel

Ist das ein Titel, oder was? ;-)

Sie sind gerade sehr aktuell, diese Longcardigans, und mir gefallen sie auch sehr gut. Nachdem ich letzte Woche mit dem Ziel los gegangen bin, mir eine dieser coolen, beschichteten Pseudo-Lederhosen zu kaufen und tatsächlich eine gefunden hatte, fehlte mir noch ein passendes "Darüber". Zum Beispiel eben ein solcher Longcardigan in dunkelblau. Neuen Stoff zu kaufen kam nicht in Frage und nochmal shoppen zu gehen auch nicht.
Da fiel mir der schöne Strickstoff ein, den ich ursprünglich für die unteren Teile dieses Mantel verwenden wollte. Sie waren sogar schon zugeschnitten und wäre mir nicht dieses Projekt dazwischen gekommen, hätte ich mir daraus einen Rock genäht. Bei mir ändert sich die Bestimmung von Stoffen öfters mal, bis sie wirklich verarbeitet werden :-)

Der Schnitt ist mein bevorzugter Raglan-Schnitt (siehe hier und  hier) und am Sonntagnachmittag in entspannten drei Stunden ist nun das hier entstanden:


 Mein Outfit gestern bei der Firmen-Weihnachtsfeier... Wir sind Bauleute, bei uns geht's recht entspannt zu...


Nachdem ich die Jacke den ganzen Tag getragen hatte, mit einem anderen Shirt darunter, bin ich sehr zufrieden damit. Die Farbe ist schöner als auf den Fotos, sie trägt sich sehr gut, verzieht sich anscheinend auch nicht, was ich eigentlich befürchtet hatte, und ich hab sogar Komplimente dafür bekommen.  


Ich könnte also zufrieden sein, wäre da nicht dieses Bild:


 Bademantel, oder? Vielleicht liegt's auch nur an meiner selten blöden wenig eleganten Pose...
Aber ich bin sicher, wir beide werden gute Freunde. Ob ich die Verschlusslösung mit der Kiltnadel beibehalte, weiss ich noch nicht, ich könnte mir auch einen einzelnen grossen Knopf vorstellen oder grosse Druckknöpfe. Aber offen tragen ist sicher die beste Variante, um dem Bademanteleffekt entgegen zu wirken...

Fertig geworden sind ausserdem meine Handschuhe, die ich diesen Winter vielleicht gar nicht mehr brauchen werde:



 



Ein klitzekleines bisschen kleiner hätten sie sein können. Das liegt daran, dass ich das wunderbare Kaschmirgarn mit Nadeln Nr. 3,5 stricken musste, statt mit 3er-Nadeln. Die Finger sehen etwas kurz aus, auch wenn ich meine Hände darauf lege. Aber ich passe die Länge immer am direkt am Finger an und das passt wunderbar. Der Versuch, ein Foto von meiner Hand im Handschuh zu machen ist leider kläglich gescheitert...

Garn: 100 g Gomitolis  Cashmere Lana 4ply, 30% Cashmere 70% Lambswool
Nadeln: 3,5 mm
Modell: meins

Ausserdem genäht am letzten Wochenende, ein schnelles Geburtstagsgeschenk:



Davon brauch ich jetzt unbedingt auch selber mal eines, musste ich erst gestern wieder feststellen.

Bevor ich mich beim MeMadeMittwoch verlinke, zum letzten Mal in diesem Jahr, wünsche ich allen ein ruhiges, friedliches, erholsames Fest. Wir sehen uns 2016 wieder, dann, VERSPROCHEN, mit ganz viel Vivienne Westwood!

Sonntag, 6. Dezember 2015

Nähen nach Vivienne Westwood

Wer keine Probleme hat schafft sich welche... Vor den Erfolg hat der Herr den Fleiss gesetzt...

Auf das Nähen treffen diese alten Sprichworte bei mir zur Zeit voll und ganz zu. Ich hätt's so schön einfach haben können, aber Spass macht's doch auch...

Der Vivienne-Westwood-Sewalong ist längst vorbei und ich bin natürlich noch nicht fertig. Ich wusste schon, warum ich mich nicht angemeldet hab, man kennt sich ja schliesslich recht gut, nach mehreren Jahrzehnten...

Um sicher zu gehen, dass die Kragenlösung für meine Version des Vivienne Westwood-Jackets auch funktioniert hab ich ausnahmsweise mal ein Probeteil genäht. Natürlich nur den Teil, der strittig war, SO gewissenhaft bin ich dann doch nicht plötzlich geworden.




Schon seltsam, dass es erst diesen Sewalong braucht, um mal asymmetrisch zu denken bzw. zu schneidern.
Momentan achte ich ja (fast schon sklavisch) darauf, so viel wie möglich aus der Lagerhaltung zu verwenden, bevor was Neues gekauft wird. Wenn also kein Paspelband in passender Farbe vorrätig ist, und auch keine Schnur, um neue Paspeln zu machen, dann wird eben ein hellgraues dunkel gefärbt. Nicht besonders aufwendig, aber eine ziemliche Sauerei. Wenigstens weiss ich jetzt, wie das Mischungsverhältnis sein muss.


Bei Projekten wie diesem, das einfach ein bisschen mehr Zeit erfordert, macht mir die zusätzliche Arbeit gar nicht so viel aus. Wie zum Beispiel die Übertragung der Schnittkonturen mit Heftfaden. Es dauert eigentlich gar nicht so lange und das Nähen ist dann viel entspannter.



Gestern hab ich sieben Stunden am Stück genäht, ein absoluter Glücksfall für knifflige Stellen wie diese hier am Kragen:


Da war ich mir kurze Zeit nicht sicher, ob ich noch weiss, was ich da tue :-) Die Zugaben der Rundungen sind ordentlich ausgeschnitten, nicht wie sonst nur eingeschnitten:


... und die Zugaben der Seiten- und unteren Ärmelnähte wieder flach genäht:


Die Anprobe ohne Ärmel war etwas ernüchternd, aber dieses mentale Tief hab ich schnell überwunden. Die Passform stimmt und halbfertige Sachen sehen eben etwas merkwürdig aus:
 

Da ich mich für Paspeln entschieden habe gibt es normale, statt Paspelknopflöcher, irgendwo muss man ja Abstriche machen :-) Ich hoffe nur, dass meine allerbeste, nicht mehr ganz jugendliche Nähmaschine mich da nicht im Stich lässt.
Jetzt muss ich nur noch die Ärmel beim Oberstoff und Futter einsetzen und mir darüber klar werden, wie lang die Jacke werden soll...

Trotz gemischter Gefühle, was die menschliche Seite der Sendung angeht, schaue ich mir jede Folge von Geschickt Eingefädelt an. Einfach, weil ich mit den Teilnehmern mitfiebere und weil ich sehr bewundere, was sie unter den Umständen für schöne Sachen machen. Naürlich achtet man dann bei den eigenen Nähereien wieder mehr auf die technischen Details.

Da war ich also ganz stolz darauf, dass ich bei den Rückenteilen das Karomuster perfekt durchlaufend zugeschnitten habe. Ich dachte schon: nicht mal Inge könnte da meckern, denn auch bei den Seitennähten passt es... Wo es nicht stimmt? Na, wo denn wohl? Da, wo man es am besten sehen kann, bei den Vorderteilen!

Hochmut kommt vor dem Fall...:-)

Winter-Accessoires

Der Winter kommt in Etappen, was mir reichlich Zeit lässt für neue Strick-Accessoires. Schneller Strick nebenher. Diese neue Mütze hab ich zum Beispiel an einem Freitagnachmittag und -abend geschafft:



Der Schalkragen ist aus den Resten des Strickmantels entstanden und praktisch dauernd im Einsatz. Auf der Suche nach einigermassen passablen Lichtverhältnissen bin ich mal wieder in Oscar's Ecke gelandet :-)


In Kombination sieht das dann so aus:


Ein kleines Stillleben aus meiner Nähecke, weil ich keinen Probekopf besitze musste die Wandlampe her halten :-)



Das war die Blaue Phase, nun folgt die cognacfarbene:



Wer hätte gedacht, dass diese Farbe noch schwerer zu fotografieren ist? 



Hier seh ich ein bisschen aus wie der Leibhaftige, ich experimentiere weiter...
Handschuhe fehlen mir noch, vermutlich werden es blaue aus dem gleichen Garn wie die Zopfmütze ganz oben.

Um das Strickthema für dieses Mal zu beenden noch schnell ein Foto von der aktuellen Arbeit:


Himmelblau, himmlisch weich... Ein Modell, dass ich schon lange mal stricken wollte, aus diesem Buch:



Die Zacken werden bei mir hellgrau sein...

Euch allen einen schönen zweiten Adventssonntag!


Mittwoch, 18. November 2015

MMM 21/2015 Cordjacke

Es gibt immer noch Teile, die ich noch nicht gezeigt hab. Das ist ganz gut, denn Fertiges kann ich leider noch nicht zeigen. Am Wochenende hatte ich zwar Zeit zum Nähen, aber doch nicht genug. 

Bei dieser Bluse musste ich den Ausschnitt korrigieren, der ist plötzlich etwas zu weit :-)


Das schnelle Vivienne-Westwood-Projekt hat sich ebenfalls wegen des Gewichtsverlusts beim Fasten verzögert. Zugeschnitten hatte ich Grösse L, inzwischen würde M reichen. Aber das lässt sich wohl recht einfach über die hintere Mittelnaht korrigieren. Beim Räumungsverkauf hab ich sogar schon einen passenden BH gefunden :-)


Ganz fertig geworden bin ich mit einem neuen (schnellen) Pulli, aber zum MMM wollte ich nicht schon wieder im Strick erscheinen :-) dazu bald mehr...


Nun aber zur Cordjacke. Keine Ahnung, wann ich die genäht hab, ist schon eine Weile her. Bei jeder Schrank-Räum-Aktion überlege ich, ob ich sie entsorgen soll. Aber als Basicteil ist sie unverzichtbar, bis ich eine andere helle Jacke habe. Weil der Schnitt so einfach war (Burda Kaufschnitt, Nr. gerade nicht parat) hatte ich überflüssige Paspeltaschen eingebaut:


Vorne geschlossen wird sie mit Haken, heute würde ich einen Reissverschluss verwenden.


Die Vorliebe für Schulterriegel hab ich schon ziemlich lange, auf den Fotos kann man sie leider kaum erkennen.


Und noch ein ganz schlechtes Morgen-Selfie:


Ich wünsche allen einen schönen Tag und nicht unterkriegen lassen!

Auf gehts zum MeMadeMittwoch. Gastgeberin Nina spricht sicher vielen von uns aus der Seele, was die Ereignisse in Paris angeht. Mir fehlen leider die Worte.

Das hab ich fast vergessen... Fundstücke aus dem Alltag:

Mode ist einfach überall zu finden...
YEAH!

Mittwoch, 11. November 2015

MMM 20/2015 Boyfriend, die Zweite und Upcycling-Shirt

Während ich an der Vivienne-Westwood-Jacke getüftelt habe, kam mir ein schnelles Hosenprojekt in die Quere. Im Stoffladen lachte mich nämlich der schöne, cognacfarbene Feincord an, den ich schon für diese Lieblingsbluse verwendet habe:


Daraus ist jetzt die Herbstversion der Boyfriendhose entstanden:


Gestern hatte ich einen freien Tag und konnte Tageslichtfotos machen, die Farbe ist also nahe am Original. 
Bei der Anprobe ohne Bund war ich schon stark in Versuchung, das ganze auf den "Mach-ich-irgendwann-mal-fertig"-Stapel zu legen. Es sah nicht gut aus, gar nicht gut. Ich bin froh, dass ich dann doch bis zum Schluss dran geblieben bin, denn nun sitzt doch alles ganz wunderbar. Und ich liebe immer noch die Farbe!


Am liebsten in Kombination mit Schwarz und Weiss...



Details bei dieser Version: abgesteppt mit hellgrauem Knopflochgarn, Knopfleiste breiter, Hosensäume mit Belegstoff eingefasst. 




Die Taschen sitzen ein kleines bisschen zu tief, stört mich aber inzwischen nicht mehr.



Aus dem "Rest" des Belegstoffs, ein wunderbarer Glencheck, hab ich parallel zu der Hose am Samstag noch ein schnelles Vivienne-Westwood-Modell angefangen :-) dazu nächste Woche mehr.

 Das Shirt ist eine Upcycling-Aktion vom Sommer, die ich noch nicht gezeigt hab. Im Urlaub war es auch schon dabei:




Ursprünglich war das Shirt eine verschlusslose Jacke, siehe unten (ungebügelt :-) ). Diese Schnitte mag ich an sich sehr gern, bei dem relativ festen Baumwolljersey fielen die vorderen Kanten aber nicht schön. 2012 in Las Vegas gekauft und nie getragen. Bis mir die Idee kam, ein Shirt daraus zu machen.


Abgesteckt vor dem Spiegel, ein bisschen korrigiert und voilà: fertig ist ein neues Shirt, das ich sehr gerne und oft trage. 


Pluspunkt: im Falle der Shirtjacke einen Schrankhüter in etwas tragbares verwandelt.

Minuspunkt: statt mich auf das zu konzentrieren, was bereits in der Warteschlange ist (Vivienne Westwood), schon wieder neuen Stoff gekauft (für die Hose). Wenigstens ist dieser direkt umgesetzt worden und belagert nicht mit den vielen anderen Spontankäufen meine Schränke.

Mit etwas ruhigerem Gewissen reihe ich mich heute beim MeMadeMittwoch ein. Gastbloggerin Petra zeigt heute einen sehr schönen Walkmantel, der in Form und Farbe genau meinem Beuteschema entspricht... Aber ich lasse mich nicht ablenken, nein, auf keinen Fall...